Liebe Patienten,
Wussten Sie, dass Diabetes als eine der großen Volkskrankheiten gilt?
Laut Robert-Koch-Institut sind in Deutschland über 7% der Erwachsenen von dieser chronischen Stoffwechselkrankheit betroffen, Tendenz steigend.
Wussten Sie aber auch schon, dass sich Parodontitis und Diabetes mellitus wechselseitig beeinflussen?
Durch die Erhöhung des Blutzuckerspiegels wird die Durchblutung des Zahnfleisches und damit die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen verschlechtert.
Die Folge ist empfindlicheres Zahnfleisch und eine verringerte Fähigkeit, Bakterien abzuwehren. Das Immunsystem wird anfälliger und das Risiko für Parodontitis erhöht.
Diabetes geht auch häufig mit Mundtrockenheit einher. Die Speichelproduktion ist bei erhöhten Blutzuckerwerten herabgesetzt. Speichel hat jedoch eine reinigende Wirkung auf die Zähne. Zudem enthält er mineralische Bestandteile, die zur Reparatur des Zahnschmelzes beitragen. Bei verminderter Speichelproduktion können sich bakterielle Beläge schneller ausbreiten und zu Karies, Zahnfleischentzündungen und Parodontitis führen
Eine Parodontitis wiederum erhöht die Insulinresistenz der Zellen. Wird sie nicht richtig erkannt und / oder behandelt, ist es schwer, den Diabetespatienten optimal einzustellen.
Da beide Krankheiten zunächst keine akuten Beschwerden verursachen, werden sie häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium bemerkt und erkannt. Sobald aber eine diagnostizierte Erkrankung vorliegt, setzt die erfolgreiche Therapie eine Zusammenarbeit zwischen Patient, Zahnarzt und Hausarzt bzw. Diabetologen voraus. Doch in der Praxis werden die beiden Krankheitsbilder noch viel zu häufig isoliert betrachtet.
Diabetiker haben ein dreifach höheres Risiko an Parodontitis zu erkranken.
Eine unbehandelte Parodontitis erschwert nicht nur bei
diagnostizierten Menschen mit Diabetes die Blutzuckereinstellung.
Auch bei Prä-Diabetikern (Blutzuckerwerte sind im Blut erhöht, aber noch kein Diabetes) ist das Risiko für eine Verschlechterung der Blutzuckerwerte
bzw. die Entstehung eines Diabetes mellitus als Folge einer parodontalen Erkrankung erhöht.
Daher ist die tägliche gründliche Zahnpflege zu Hause genauso wichtig wie die regelmäßige Kontrolle und Prophylaxe, auch um Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Gefäßerkrankungen vorzubeugen.
Die sich anschließende bedarfsorientierte und lebenslang durchzuführende unterstützende Parodontitistherapie (UPT) hat zum Ziel, das erreichte Behandlungsergebnis aufrechtzuerhalten. Dazu gehören die regelmäßige Kontrolle in der Zahnarztpraxis, Screening-Tests, professionelle Zahnreinigung, photodynamische antibakterielle Laser-Therapie und die Kontrolle des Blutzuckerspiegels.